finis terrae
… so nannten die Römer die Bretagne – das „Ende der Welt“ und diese wollen wir im Sommer 2020 per pedes und MTB erkunden.
Distanz: 284 km – 2.290 hm – 22 Std. unterwegs
Lanmodez im Norden liegt an der Granitküste und ist das 1. Domizil
Am Bassin de Morbihan liegt Surzur, von wo der Süden erkundet wird.
Die Distanz von über 1.200 km zur Bretagne hat uns bisher abgehalten ihr einen Besuch abzustatten. Doch die Erzählungen von Freunden haben uns überzeugt dieses Abenteuer in Angriff zu nehmen. 2020 setzen wir die Pläne in die Tat um und erkunden vor allem die vielfältige Küstenlandschaft mit Wanderschuhen und Moutainbikes.
Hier ist eine Auswahl unserer Abenteuer.
19 km - 190 hm - 1,5 Std. im Sattel
Akklimatisierungstour Lanmodez
Am 1. Tag starten wir gemütlich mit den MTB an der Küste, um uns an Wind und Wetter zu gewöhnen. Dabei lernen wir auch die 1. Teile des berühmten Sentier de Douaniers kennen. Doch häufig ist dieser für Räder gesperrt. Also gilt es zu improvisieren und immer nett zu grüßen, um Konflikte mit militanten Wanderern zu vermeiden. Erkenntnis des Tages: Das Meer ist fast immer weg 🤔.
34 km - 460 hm - 3 Std. im Sattel
Treguier - Le Gouffre - Port-Blanc
Vom mittelalterlichen Treguier startet dieses Radabenteuer zunächst dem Eurovelo 34, Nord. Bei der 1. Pause genießen wir den Küstenlandschaft an einem Schiffsfriedhof. Nun folgen sandige bzw. steinige Singletrails zu einem Wahrzeichen der Bretagne, das Castel Meur. Die Trails sind teilweise nur bei Ebbe befahrbar 😎. Zurück nach Treguier rollen wir entspannt auf einer Bahntrasse. Erkenntnis des Tages: Ganz schön steil hier.
15 km - 160 hm - 3,5 Std. unterwegs
Highlights des Sentier de Douaniers
Zu Fuß geht es auf dieser Tour vom Badeort Perros Guirec zu den Highlights der Granitküste Sentier. Ganz schön viel los hier, aber fast alle tragen Maske 😷. Praktisch nach jeder Biegung des Wanderweges zeigen sich neue Fotomotive, so auch das „Zöllnerhaus“. Am Strand von Torony kühlen wir die Füße. Man könnte auch baden 🥶 muss man aber nicht. Erkenntnis des Tages: Wenn’s eng wird, geht’s auch zu Fuß.
48 km - 600 hm - 5 Std. im Sattel
Pontrieux - Val de Trieux - Guingamp
Das idyllische Tal der Trieux wird zum richtigen Radabenteuer. Laut Komoot alles fahrbar, starten wir die Tour in der malerischen Altstadt von Pontrieux auf flowigen Trails den Fluß hinauf. Doch das ändert sich nach 6,5 km. Aus dem Trail wird ein schmaler Pfad und ein überwachsener Wildwechsel. Ca. 8 km kämpfen wir gegen Brennesseln, Brombeerdornen und der Gefahr in den Fluß zu fallen. Schiebend und tragend erreichen wir dann an einen Ausweg auf fahrbare Straßen – keine Lust mehr auf Singletrails 🤬. Die Restaurants in Guingamp haben auch schon geschlossen. Aus Mitleid am erhalten wir noch Sandwiches. Die Altstadt ist trotzdem sehenswert. Erkenntnis des Tages: Auch Komoot kann sich irren.
50 km - 200 hm - 3 Std. im Sattel
Surzur - St. Armel - Suscinio - Pointe de St. Jacques
Ortswechsel. Im Süden Bretagne ist es deutlicher flacher und es gibt viel gut ausgeschilderte Radwege. Man kommt weiter herum, aber die Sehenswürdigkeiten verstecken sich in den Birken- und Eichenwäldern. Auf dieser Tour sind das die Vogelbeobachtungsstation in Kervarin, der Hafen von St. Jacques 🥐☕😋 und das Sommerschloss der bretonischen Fürsten: Chateau Suscinio. Erkenntnis des Tages: Bei Sand auf dem Asphalt hilft auch kein Nobby Nic 😒.
55 km - 210 hm - 3,5 Std. im Sattel
Inselhüpfen zur Ille d'Arz
Von unseren Gastgebern Hervé und Viviane erhalten wir den Tipp das Bassin de Morbihan mit Rad und Fähre zu erkunden – gesagt getan. Von St. Armel geht es per Fähre ⛴ zur Insel Séné und ⛴zur Ille d’Arz. Dort machen wir eine Inselrundfahrt, mit Picknick im Grünen und nehmen die Fähre ⛴ nach Vannes. Von dort geht es auf dem Landweg 🚴♀️🚴♂️ zurück nach Surzur. Wir entdecken unterwegs Austern- und Muschelbänke, malerische kleine Häfen und wunderschöne Sandstrände. Erkenntnis des Tages: Man muss nicht alles selbst fahren.
13 km - 60 hm - 0,7 Std. im Sattel
Zum Crêpe-Essen nach St. Armel
Nach einem gemütlichen Vormittag in unserem Ferienhaus fahren wir am Nachmittag zum Crepes-Essen über Deiche und durch Sumpflandschaft. Zum Teil sind die Trails auf geschwungenen Holzstegen aufgeständert – lustig zu fahren. Erkenntnis des Tages: Versuch’s mal mit gemütlichkeit.
28 km - 160 hm - 2 Std. im Sattel
Wildtrails auf der Ille de Quiberon
Nach 1 Stunde Anfahrt erreichen wir den Damm zur Halbinsel Quiberon und starten die Inselrundfahrt an der wilden Westküste. Die erfreut uns mit tollen Ausblicken. Die Trails erfordern jedoch volle Konzentration, Felspassagen und Sandlöcher wechseln sich ab. Einige Passagen sind leider für Radfahrer gesperrt – seid nett zu Wanderern 😁. Bei der Mittagspause 🥪🥤 an einem schönen Wildstrand wagen wir uns auch in die Wellen, zum Schwimmen ist es zu gefährlich. Ab Port Quiberon wir der Rückweg entspannter. mehr Zeit zum Fernsehen. Wir radeln am Hotel vorbei, in dem Romy Schneider „Tage in Quiberon“ verbrachte und bewundern die Surfer beim Stehsegeln 😉. Erkenntnis des Tages: Let it rock 🤘
magnifique
Die Bretagne ist so vielfältig und voller Kontraste, da reicht ein Urlaub nicht aus. Von der Fels- und Steilküste im Norden zu den Sandstränden im Süden haben wir viel gesehen, aber vieles auch nicht, „Terrae incognita“, wie der Lateiner sagt.
Die Freundlichkeit vieler Bretonen hat uns berührt. Und dann ist da noch die Küche: formidable.
Fazit: wir kommen wieder.